Nachlese der der sechsten Stunde (15. Dezember 2020)
- Kriemhild Brüggemann
- 17. Dez. 2020
- 1 Min. Lesezeit
„Die hellen Tage behalte ich, die dunklen gebe ich dem Schicksal zurück“, diese Worte wünscht sich Évi auf ihrem späteren Grabstein. Karl muss diese Zeilen sofort aufschreiben. Aja ist irritiert und hinterfragt diesen Satz. Sie hat noch ein wundes Herz und kann Évi noch nicht vergeben. Die späte Offenbarung, dass Évi nicht ihre leibliche Mutter ist, sondern die ferne Libelle, ist doch zu schmerzhaft. Aja hadert mit dem Spruch. Ihrer Meinung nach will Évi die dunklen Tage verdrängen und hinterlässt sie den Hinterbliebenen, die dann sehen können, wie sie damit fertig werden.
Die hellen Tage haben jetzt große Risse. Alle beteiligten Familien haben in einem Lügengebäude gelebt, das erst zu Tage kommt, als die Kinder erwachsen sind. Einerseits haben die Kinder dadurch eine unbeschwerte Kindheit gehabt, andererseits stellt sich die Frage, ob die Vertuschungen dadurch gerechtfertigt sind.
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