Nachlese der vierten Stunde (07. April 2017)
- Kriemhild Brüggemann
- 14. Apr. 2017
- 1 Min. Lesezeit
Jeder scheint sich nach der Kunst des Fliegens zu sehnen. Heiter und schwerelos können wir dann alles Schwere und Bedrückende hinter uns lassen. Je höher wir steigen, desto blasser erscheinen die Hindernisse, bis sie sich in ein Nichts auflösen. All dies hat Arachne in ihre Teppiche gewebt, die sie für Cotta in Schichten ausgerollt hat. Langsam wachsend sah Cotta eine paradiesische Welt, und er begann zu begreifen, dass nicht die Erde oder das Meer, sondern der Himmel mit seinen Vögeln das Bedeutsame war.
In der Mythologie symbolisieren Vögel vielfach die seelisch-geistige Lebenssphäre des Menschen. Schon die Griechen des klassischen Zeitalters unterschieden zwischen "Mythos" und "Logos". Heute wissen wir, dass das begriffliche, wissenschaftliche Weltbild aus dem mythischen entstanden ist. Seit der Renaissance hat der griechische Mythos bei Dichtern, Komponisten, Malern und Bildhauern Einzug gehalten und bis heute seine Faszination nicht verloren.
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