Nachlese der zweiten Stunde (17. März 2023)
- Kriemhild Brüggemann
- 20. März 2023
- 1 Min. Lesezeit
Die Pachiochia ist Monarchistin. Sie trauert der Königsfamilie nach, die mit den Faschisten paktiert hat. Als die alliierte Invasion 1943 Mussolini stürzt, bahnt sich schon an, dass die Monarchie nicht zu retten ist. Schnell übergibt Viktor Emanuel III. seine Königswürde an seinen Sohn Umberto II. Aber es nützt alles nichts. Das Plebiszit aus Kommunisten und Sozialisten entscheidet sich für die Abschaffung der Monarchie. Nun bricht eine neue Zeit an. Die Kommunisten wollen helfen, die armen Kinder aus Neapel aufzupäppeln, und organisieren eine Kinderverschickung in den Norden nach Bologna. In linientreuen Familien sollen sie ein Jahr lang ein neues Zuhause finden und zu Kräften kommen. Da warnt die Pachiochia und spricht davon, dass alle Kinder nach Russland entführt werden.
Doch die Kinder werden auf die Reise geschickt. Aber Amerigo ist bange ums Herz. Immer wieder umfasst er den roten Apfel, den seine Mutter ihm für die Reise mitgegeben hat. Er kann ihn aber nicht essen! Dieses Stückchen Heimat erinnert ihn zu sehr an Neapel. Und an das rote Herz aus der Kapelle Sansevero in Neapel. Die Skelette zeigen den kompletten Kreislauf und das Herz in voller Perfektion. (Niemand weiß, wie sie vor zweihundert Jahren präpariert wurden). Amerigo und sein Freund Tommasino schleichen sich oft in diese Kapelle und lassen sich von der Faszination der Exponate gefangen nehmen. Korrespondieren Apfel und Herz vielleicht miteinander?
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