Nachlese der zweiten Stunde (09. Juli 2021)
- Kriemhild Brüggemann
- 14. Juli 2021
- 1 Min. Lesezeit
„Hirundo maleficis evolat“ findet Desfred auf dem Boden ihres Schrankes eingeritzt. Diese geheimnisvolle Inschrift möchte sie unbedingt entschlüsseln. Aber erst später erschließt sich ihr der Satz, der den Selbstmord ihrer Vorgängerin erklärt. „Die Schwalbe entflieht den Bösartigen“ kann sie mit Hilfe des Kommandanten übersetzen. Desfred nutzt eine andere Möglichkeit, ihrem Alltag zu entfliehen. Nachts in ihrem Bett greift sie auf Erinnerungen zurück und träumt sich in eine schönere Welt. Wie wertvoll ist so ein Innenleben in Ausnahmesituationen wie Gefangenschaft, Geiselhaft oder Einsamkeit? Kann es lebensrettend sein, wenn man zurückblicken kann auf ein erfülltes Leben? Kennt man nicht Berichte über isolierte Gefangene, die sich mit dem Rezitieren ihrer gelernten Gedichte o.ä. vor dem geistigen Verfall bewahrt haben? Wie schön, dass Desfred auch auf Liedtexte zurückgreifen kann, die sie früher einmal gelernt hat.
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