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Nachlese der zweiten Stunde (08. März 2024) – „Die Unschärfe der Welt“ von Iris Wolff

  • Kriemhild Brüggemann
  • 10. März 2024
  • 1 Min. Lesezeit

Ruths und Severins Sohn Echo ist in der Marosch ertrunken. Wie entsetzlich tragisch! Hannes zögert erst, die Eltern zu besuchen. Was sind die richtigen Worte in dieser Situation? Kann man sich darauf vorbereiten? Er glaubt es nicht. Nur was aus dem Augenblick entsteht ist hilfreich, sinniert er. Nun ist er im Raum, in dem Echo aufgebahrt liegt. Er spricht ein Gebet und segnet ihn. Während Ruth an Hemd und Hose des toten Jungen zupft, klagt sie über Severin, der es noch nicht über sich gebracht hat, das Totenzimmer zu betreten. Hannes findet es unbegreiflich, dass Ruth nicht sieht, wie Severin leidet. Was einem selbst hilft, muss nicht das Richtige für jemand anderen sein, sagt er sich. Wie tröstet man Menschen in solch einem Fall? Vielleicht, in dem man seine eigene Ratlosigkeit zum Ausdruck bringt? Ist Schweigen nicht besser, als von der Sinnhaftigkeit eines so frühen Todes zu sprechen? Kann man einen Schicksalsschlag überhaupt jemals verstehen?

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