Nachlese der sechsten Stunde (11. November 2022)
- Kriemhild Brüggemann
- 17. Nov. 2022
- 1 Min. Lesezeit
Buckys Vorstellung von Gott ist die von einem allmächtigen Wesen, das keine Dreifaltigkeit ist wie im Christentum, sondern eine Zweifaltigkeit - die Vereinigung eines vermeintlich „perversen Arschlochs mit einem bösartigen Genie“. Er kann nicht akzeptieren, dass die Polioepidemie eine Tragödie ist. Er muss sie in Schuld umwandeln. Ist dies nicht die Hybris eines phantastischen, kindischen Gottesbegriffs? Und ist nicht Buckys Charakter daher dazu verdammt, die Verantwortung allen Übels immer bei sich zu suchen? Sein größter Triumph scheint zu sein, die Frau, die er liebt, vor einem verkrüppelten Ehemann zu bewahren. Doch hat diese Entscheidung nicht auch einen egoistischen Aspekt, obwohl sie im ersten Moment altruistisch erscheint?
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