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Nachlese der sechsten Stunde (05. Mai 2023)

  • Kriemhild Brüggemann
  • 9. Mai 2023
  • 1 Min. Lesezeit

Nach dem Tod Antoniettas kommen Zweifel bei Amerigo auf. War es richtig, dass er seine Mutter damals verlassen hat und sie seither nie mehr besuchen kam? Jetzt, nach vielen, vielen Jahren kommt er zu ihrer Beerdigung zurück in seine alte Heimat und sein altes Zuhause. Hier verleugnet er überall seine Identität. Er möchte nicht erkannt werden. Nachdem er aus seinem früheren Leben ausgestiegen ist und Karriere gemacht hat, will er hier nicht als Sohn Antoniettas wahrgenommen werden. Zu tief sitzt der Schmerz, den man ihm zugefügt hat. Ist so ein endgültiger Schnitt für das eigene Leben gut oder hat es negative Konsequenzen für die persönliche Entwicklung? Hat Amerigo seither ein gutes, erfülltes Leben geführt oder hat es ihn in geistig-seelischer Hinsicht eingeschränkt? Für eine Aussprache ist es jetzt zu spät. Doch als er letztlich seine alte, versetzte Geige wieder unter seinem Bett findet, die seine Mutter wieder aufgetrieben hat, fällt der ganze aufgestaute Hader von ihm ab. Antonietta muss wohl erkannt haben, was sie ihrem Sohn mit dem Verkauf der Geige angetan hat. Kann jetzt die Wunde heilen, die ihn sein bisheriges Leben begleitet hat?

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