Nachlese der sechsten Stunde (03. Mai 2024) – „Die Unschärfe der Welt“ von Iris Wolff
- Kriemhild Brüggemann
- 18. Mai 2024
- 1 Min. Lesezeit
Karline hat Johann über ein Jahr überlebt. Doch nun sieht es ganz danach aus, dass sie Johann nachfolgen wird. Nach einem Sturz ist sie erst ins Krankenhaus gekommen und danach ins Altenheim. Jetzt ist sie lebenssatt und verbittert. Karline hat viele Umbrüche in ihrem Dasein erlebt. Eigentlich ist es für sie immer nur bergab gegangen. Nach dem Sturz Ceausescus, den sie immer zum Teufel gewünscht hat, schlägt nun das Alter gnadenlos zu. Ihr ist nichts mehr wichtig, und das Interesse für die Welt hat sich davongemacht. Nur ihr Schaffell und ein Bild des Königs Michael I. sind bei ihr im Altenheim.
Was ist am Ende des Lebens wichtig? Wie kann man aus der Verbitterung herauskommen? Hat ein erfülltes Leben auch damit zu tun, dass man den Tod im Leben nicht verdrängt? „Memento Mori“ - „Bedenke, dass du sterben wirst“: Ist das vielleicht der Schlüssel für ein gelungenes Leben? Oder ist es nur der eigene Charakter, der im Alter die Wesensmerkmale im positiven wie im negativen Sinn verstärkt?
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