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Nachlese der fünften Stunde (17. November 2023) - „Ich zähmte die Wölfin“ von Marguerite Yourcenar

  • Kriemhild Brüggemann
  • 3. Dez. 2023
  • 1 Min. Lesezeit

Hadrian bekommt von Quadratus, Bischof der Christen, eine Schrift, in der er seinen Glauben rechtfertigt. Ausführlich liest er dieses Traktat und lässt Erkundigungen über das Leben des jungen Propheten namens Jesus einholen, der vor etwa hundert Jahren zum Kreuzestod verurteilt wurde. Hadrian findet Parallelen mit Orpheus, dessen Vorschriften den Aussagen Jesus ähneln. Er selbst ist von dem Zauber dieser Tugenden angetan, doch sieht er auch die gefährlichen Seiten dieser neuen Glaubensgemeinschaft. Er wittert den unversöhnlichen Hass der Bewegung gegen Lebensformen, die ihnen fremd sind, und ihren Hochmut gegenüber anderen Sichtweisen. Er bangt um die alten Religionen, die keinen Glaubenszwang haben und sich vieldeutig auslegen lassen. Hat Hadrian schon eine Vorahnung, was für einen Blutzoll diese Bewegung fordert in den nächsten Jahrhunderten? Und ist Intoleranz nicht ein gefährliches Schwert, auch wenn die Botschaft noch so hehr ist?

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