Nachlese der ersten Stunde (10. Oktober 2025) – „Der Lärm der Zeit“ von Julian Barnes
- Kriemhild Brüggemann
- 16. Okt.
- 1 Min. Lesezeit
Es scheint sich nichts zu verändern: Zu allen Zeiten werden junge Männer im Kriegsgeschehen zerfetzt, getötet, psychisch vernichtet. Alles im Dienst einer großen Sache. Julian Barnes stellt diese Aussage seinem Roman „Der Lärm der Zeit“ voran. Der Protagonist ist der Komponist Dimitri Schostakowitsch, der sein junges Erwachsenenleben unter der Schreckensherrschaft Josef Stalins bewältigen muss. Seine ganze Welt ist die Musik. Die Noten in seinem Kopf überschlagen sich. Er komponiert Sinfonien, Klavierkonzerte, Präludien und sogar eine Oper. Seine Kompositionen finden Anerkennung. Die Aufführungen in mehreren Städten sind von Erfolg gekrönt. Doch die Musik muss auch beim Genossen Stalin Anklang finden, der gerade im Rausch der großen Säuberung ist. Alles wird ausgemerzt, was nicht in sein Regime passt. Stalin hat eine eigene Vorstellung davon, wie Musik zu klingen hat. Schostakowitsch wird beobachtet. Kann es sein, dass seine Musik das Volk verführt?
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