Nachlese der dritten Stunde (20. Oktober 2023) – „Ich zähmte die Wölfin“ von Marguerite Yourcenar
- Kriemhild Brüggemann
- 29. Okt. 2023
- 1 Min. Lesezeit
Hadrian möchte mit der Eroberungspolitik Trajans aufhören. Er will nur noch den Verteidigungskrieg gelten lassen. Die Vergrößerung seines Riesenreiches fürchtet er wie ein krankhaftes Gewächs, an dem man stirbt. Kriege zehren auf, was man mühsam aufgebaut hat. Aber erst nach Trajans Tod kann er seine Pläne umsetzen. Mit einem Strich schreibt er alle gefährlichen Eroberungen ab, die nicht mehr zu beherrschen sind. Sein Ziel ist der Friede. „Humanitas, Felicitas, Libertas“ sind sein Motto, und er lässt die Worte auf Münzen schlagen.
Was hat Hadrian bewogen, so zu handeln? Ist es Klugheit, Weisheit? Oder hat ihn seine lebenslange Beschäftigung mit Philosophie dahin geführt? Eine ganz wichtige Ratgeberin für ihn ist Plotina, die Ehefrau Trajans. Er bezeichnet sie als guten Geist, dem man zutiefst vertrauen kann. Als ebenbürtige Gesprächspartnerin betrachtet er sie als Seelenverwandte, die reinen Herzens ist und ihn in allen seinen Vorhaben unterstützt.
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