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Nachlese der dritten Stunde (07. November 2025) – „Der Lärm der Zeit“ von Julian Barnes

  • Kriemhild Brüggemann
  • 9. Nov.
  • 1 Min. Lesezeit

Marschall Tuchatschewski ist immer ein großer Förderer Schostakowitschs gewesen. Sie stehen in freundschaftlicher Verbindung. Doch plötzlich interessiert sich die Macht für diese Freundschaft. Kurz vorher hat man Schostakowitschs Opern und Ballette abgesetzt, seine Karriere ins Nichts katapultiert. Die Macht lässt jetzt durchblicken, dass er vielleicht gar nicht mehr leben soll, und sie laden ihn vor. Sakrewski leitet das Verhör im Großen Haus. Alles dreht sich um Tuchatschewski. Wie oft hat er ihn besucht, was haben sie besprochen, ist vielleicht eine Verschwörung im Gange? Schostakowitsch begreift, dass der Marschall wahrscheinlich verhaftet worden ist und dessen Karriere nun aus und vorbei ist. Was hat das für Auswirkungen auf sein eigenes Leben? Er ist angeblich Zeuge einer Verschwörung gegen Genosse Stalin.


Achtundvierzig Stunden gibt man ihm Zeit, um sich an alle Gespräche zu erinnern. Was ist aber, wenn man solche Gespräche gar nicht geführt hat? Sind diese Verhöre nur ein Vorwand, ist im Wahn der großen Säuberungen das Todesurteil schon festgelegt?


Als Schostakowitsch nach der auferlegten Frist wieder zum Verhör erscheint, ist keiner da. Man hat Sakrewski selbst festgenommen, und er kann nach Hause gehen.


Tuchatschewski wird drei Wochen nach der Festnahme zusammen mit der Führung der Roten Armee erschossen. Angeblich ist gerade noch rechtzeitig ein Komplott der Generäle zur Ermordung des Genossen Stalin aufgedeckt worden. Ist diese Paranoia nicht Folge dessen eigener Schandtaten? „Nichts als Wahnsinn in der Welt!“

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