Nachlese der zweiten Stunde (15. März 2019)
- Kriemhild Brüggemann
- 17. März 2019
- 1 Min. Lesezeit
Die faszinierendste Person des Romans ist wohl Marret. Kaum greifbar und huschig erweckt sie den Eindruck, als käme sie aus einer „Anderwelt“, in der sie noch halb verhaftet ist. Zart und feinsinnig fühlt sie Dinge, die andere gar nicht wahrnehmen und die sich dann doch in gewisser Weise Bahn brechen in die Realität. Ihre „ver-rückte“ Verfassung macht ihre Umgebung sprachlos und fatalistisch. Den Leser aber regt sie zum Nachdenken an. Ist sie eine Mahnerin, ist sie die Strafe für die Mutter, die eine unerlaubte Liaison mit dem Lehrer Steensen hat und dessen Kind sie ist? Ist sie eine Melusine, der ein Tabu anhaftet, das man nicht brechen darf?
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