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Nachlese der ersten Stunde (5. Oktober 2018)

  • Kriemhild Brüggemann
  • 28. Okt. 2018
  • 1 Min. Lesezeit

James Baldwin, einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts in Amerika, ging es beim Schreiben nicht um ein soziales Anliegen, sondern um Literatur. Selbst in einer streng religiösen Baptistenfamilie lieblos aufgewachsen, versucht er, sich eine eigene innere Welt zu schaffen. In seinem autobiografisch geprägten Roman ist es erschreckend zu lesen, wie die strenge, freudlose Erziehung das Gemüt des Jungen in Konflikte bringt. Hin- und hergerissen zwischen seinen Bedürfnissen nach Anerkennung und Freude und seinem Wunsch, Gott gerecht zu werden, kämpft er einen inneren Kampf. Der ihn ablehnendere, gewalttätige Stiefvater, der als Prediger in seiner Gemeinde fungiert, sorgt dafür, dass der Junge einen tiefen Hass auf ihn entwickelt. Das Zusammenspiel zwischen Religion und Gewalt lässt die Frage aufkommen, warum die „frohe Botschaft“ nicht eine Kehrtwendung beim Vater auslöst? Oder ist es gerade die strenge Auslegung der Bibel mit all den Entsagungen der Auslöser seiner Aggressionen?

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